Bildungswissenschaft
Erziehung ist eine menschliche Universalie, die auf der phylogenetischen und ontogenetischen Notwendigkeit beruht, Handlungsmuster und Symbolsysteme zu vermitteln, die (evolutionär betrachtet) die Überlebens- und Reproduktionschancen optimieren. Erziehung ist somit einerseits kulturübergreifend. Zugleich ist Erziehung aber auch in hohem Maße kulturspezifisch, da unterschiedliche Kulturen, Sprachen, Religionen, Wirtschaftsweisen und Habitate - neben den nicht zu vernachlässigenden individuellen und sozialen Voraussetzungen - zu einer großen Varianz menschlicher Erziehungsleistungen und ihrer Institutionalisierung beitragen. Dr. Beuchling forscht und lehrt primär in der Subdisziplin der Bildungswissenschaft, die sich mit dem interkulturellen und internationalen Vergleich von Lern- und Lehrprozessen befasst und ethnographisch forschend Erziehung und Bildung in verschiedenen Gesellschaften, Kulturen und subkulturellen Milieus untersucht. Zu seinen diesbezüglichen Schwerpunkten zählen u.a.
- Bildung und Bildungssysteme in Ost- und Südostasien, insbesondere Vietnam, Singapur und Malaysia
- Die Bildungssituationen von ethnischen Minderheiten, indigenen Völkern, Flüchtlingen und Migranten
- Schulerfolg und Ethnizität
- Kinderrechte
- Religiöse Sozialisation in buddhistischen Kulturen
- Kulturanthropologische Kindheitsforschung (Anthropology of Childhood bzw. Anthropology of Education)
- Jungen-Pädagogik und Vaterschaftstheorie
- Nonformale Bildung